Wissenswertes über eine Leukämie

Heilungschancen

Die genauen Heilungschancen einer Leukämie anzugeben, ist schwierig. Die Prognose hängt zum einen von der Form der Leukämie des jeweiligen Patienten ab, zum anderen haben individuelle Faktoren einen Einfluss. Insbesondere die Heilungschancen von akuten und chronischen Leukämien sind sehr unterschiedlich.

Akute Leukämie

Akute Leukämien werden in der Regel mit einer Heilungsabsicht behandelt, vorwiegend durch den Einsatz aggressiver Chemotherapien. In 60 % bis 80 % der aufgetretenen Fälle kann eine vollständige Tumorrückbildung, eine so genannte Remission, erzielt werden. Bei einer akuten Leukämie treten allerdings häufig Rezidive, also Rückfälle, auf. Bei einer akuten myeloischen Leukämie erkranken bis zu 80 % der Betroffenen erneut, bei einer akuten lymphatischen Leukämie sind es 50 % bis 60 %. Die meisten Rückfälle geschehen innerhalb der ersten zwei Jahre nach der Erstbehandlung. Je länger ein Patient krebsfrei ist, desto höher sind auch die Chancen auf ein dauerhaft krebsfreies Leben. Die besten Prognosen in Bezug auf eine dauerhafte Krebsfreiheit bietet die Durchführung einer Knochenmarkstransplantation – 40 % bis 60 % der Patienten verbleiben nach einer solchen Therapie langfristig ohne Rezidiv.

Chronische Leukämie

Bei der Behandlung einer chronischen Leukämie geht es oftmals nur darum, die Krankheit einzudämmen und zu kontrollieren. Eine wirkliche Heilungsabsicht besteht dann nicht. Soll eine dauerhafte Heilung erzielt werden, kann dies in der Regel nur durch eine Knochenmarkstransplantation erfolgen. Wird diese bei einer chronischen myeloischen Leukämie in einer frühen Phase durchgeführt, leben nach fünf Jahren noch 70 % der Patienten, wobei 50 % dauerhaft geheilt sind. Erfolgt die Transplantation erst in einem späteren Stadium der Krankheit, sind die Prognosen für ein krebsfreies Leben deutlich schlechter. Heute wird eine chronische myeloische Leukämie in der Regel durch neue zielgerichtete Therapien behandelt, die keine Heilungsabsicht verfolgen.

Auch bei einer chronischen lymphatischen Leukämie wird in der Regel nicht mit einer Heilungsabsicht behandelt. Gerade bei älteren Menschen ist es wenig sinnvoll, eine aggressive Therapie einzusetzen, so lange die Krankheit nur langsam fortschreitet. Stattdessen wird über lange Zeiträume hinweg ambulant behandelt. So können oftmals lange beschwerdefreie Perioden erzielt werden, eine dauerhafte Heilung wird sich aber nicht einstellen. Tritt eine chronische lymphatische Leukämie aber bei jungen Menschen auf, werden diese über einen langen Zeitraum ihres Lebens unter den Folgeerscheinungen der Krankheit leiden. Deshalb wird zurzeit erforscht, ob bei jungen Patienten durch eine Chemotherapie mit anschließender Knochenmarkstransplantation eine Heilung erzielt werden kann.

Lydia Köper

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