Therapie einer Leukämie
Wie eine Leukämie im individuellen Fall behandelt wird, hängt vor allem davon ab, welche Form diagnostiziert wurde. Dabei ist nicht nur eine Unterscheidung zwischen einer chronischen und einer akuten Form der Leukämie, sondern auch zwischen einer lymphatischen und einer myeloischen Leukämie entscheidend. Generell erfolgt bei akuten Leukämien eine sofortige und sehr aggressive Therapie. Chronische Leukämien hingegen bedürfen keiner so intensiven Therapie. Sie werden daher oft schonend, dafür aber dauerhaft – also ein Leben lang – behandelt. In frühen Stadien kann es möglich sein, zunächst gar keine Therapie der Leukämie einzuleiten, sondern die Krankheit bis zu einem gewissen Fortschreiten nur zu beobachten.
Therapie einer akuten myeloischen Leukämie
Bei einer akuten myeloischen Leukämie erfolgt zunächst ein intensiver erster Behandlungsabschnitt stationär in einer Klinik. Er besteht aus zwei Chemotherapiezyklen, die hintereinander durchgeführt werden. Dadurch verringert sich die Zahl der Leukämiezellen, es treten aber eine Reihe von Nebenwirkungen auf, weil die normale Blutbildung gehemmt wird. Erst wenn sich das blutbildende System erholt hat, kann mit den weiteren Schritten der Therapie fort gefahren werden. Welche dies im jeweiligen Fall sind, hängt davon ab, wie gut das ansprechen auf die Chemotherapie war. Spricht die akute myeloische Leukämie gut auf eine Chemotherapie an, kann dieses Therapieverfahren fortgeführt werden. Spricht sie nicht an, kann eine Knochenmarkstransplantation erforderlich sein.
Therapie einer akuten lymphatischen Leukämie
Wurde eine akute lymphatische Leukämie diagnostiziert, wird ebenfalls initial eine Chemotherapie durchgeführt. Dabei werden nach Möglichkeit wie auch bei der myeloischen Form zwei Zyklen im direkten Anschluss aneinander durchgeführt. Im weiteren Behandlungsverlauf wird meist die Chemotherapie fortgeführt. Auch eine Strahlentherapie kann eingesetzt werden, um speziell die Bereiche Gehirn und Rückenmark zu behandeln, die einer Chemotherapie kaum zugänglich sind.
Therapie einer chronischen lymphatischen Leukämie
Eine chronische lymphatische Leukämie wird in verschiedene Stadien, die so genannten Binets, eingeteilt. Beim Binet A handelt es sich um ein sehr frühes Stadium, in dem keine Behandlung erfolgt. Binet B ist gekennzeichnet durch das Vorliegen mehrerer vergrößerter Lymphknotenregionen und kann den Beginn einer Therapie erforderlich machen. Tragende Säule einer erfolgenden Behandlung ist die Chemotherapie, aber auch Antikörpertherapien werden eingesetzt.
Therapie einer chronischen myeloischen Leukämie
Die Therapie einer chronischen myeloischen Leukämie basiert heute auf dem Einsatz neuer zielgerichteter, medikamentöser Therapieverfahren, mit denen bisher gute Erfolge erzielt wurden. Es besteht zudem die Möglichkeit einer Knochenmarkstransplantation, die aber aufgrund der starken Nebenwirkungen nur dann durchgeführt wird, wenn mit den neuen zielgerichteten Therapien kein ausreichender Erfolg erzielt werden konnte.
Lydia Köper
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