Diagnose einer Leukämie

Bei einer Leukämie ist wie bei anderen Krebserkrankungen auch eine frühzeitige Diagnose für die Heilungschancen entscheidend. Je weiter fortgeschritten die Krankheit ist, je schlechter sind im Allgemeinen auch die Prognosen. Wer unter Symptomen leidet, die auf eine Leukämie zutreffen, muss daher unbedingt einen Arzt aufsuchen. Es ist keineswegs gesagt, dass tatsächlich eine Leukämie besteht, sondern hinter den unspezifischen Symptomen kann auch eine ganz andere, harmlosere Krankheiten stecken. Endgültige Gewissheit kann aber nur eine ärztliche Abklärung bringen.

Anamnese und körperliche Untersuchung

Wird ein Arzt aufgesucht, wird dieser zunächst die Anamnese durchführen. Sie erfolgt in Form eines Gesprächs, bei dem der Patient in Ruhe seine Beschwerden schildern und der Arzt durch gezieltes Nachfragen weitere Informationen erlangen kann. Im Anschluss wird eine allgemeine körperliche Untersuchung durchgeführt. Dabei werden unter anderem die Lymphknoten auf mögliche Schwellungen abgetastet und die Größe der Milz beurteilt.

Blutuntersuchung bei Verdacht auf eine Leukämie

Bei einem Verdacht auf eine Leukämie hat die Anfertigung eines Blutbildes einen großen Stellenwert in der Diagnostik. Es werden die Zellzahlen der verschiedenen Zelltypen des Blutes bestimmt. Bei einer chronischen Leukämie ist in der Regel die Zahl der weißen Blutkörperchen erhöht. In der Blutprobe sind unausgereifte Zellen zu finden, die normalerweise nur im Knochenmark, nicht aber in der Blutbahn auftreten. Bei einer akuten myeloischen Leukämie ist in den meisten Fällen die Zahl der weißen Blutkörperchen ebenfalls gesteigert. Eine akute lymphatische Leukämie ist diesbezüglich nicht eindeutig charakterisiert, die Zellzahl kann initial erhöht, erniedrigt oder auch unverändert sein. Bei dieser Form der Leukämie tritt aber in der Regel eine Minderung der Zahl der Blutplättchen und der roten Blutkörperchen auf. Dennoch bewirken nicht alle Leukämien Veränderungen des Blutbildes.

Untersuchung des Knochenmarks

Um eine Leukämie diagnostizieren zu können, ist die Durchführung einer Knochenmarksuntersuchung unerlässlich. Dazu wird dem Patienten unter örtlicher Betäubung eine Probe des Knochenmarks aus dem Beckenkamm oder in seltenen Fällen auch aus dem Brustbein entnommen. Dabei wird die Methode der Aspirationsbiopsie eingesetzt, bei der durch eine feine Nadel Flüssigkeit aus dem gewünschten Gebiet abgesaugt wird. Ist es für die Analyse notwendig, mehrere Zellen im Verbund zu gewinnen, kann eine Stanzbiopsie durchgeführt werden. Die entnommenen Proben werden unter dem Mikroskop untersucht.

Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit

Bei einer akuten lymphatischen Leukämie erfolgt zusätzlich eine Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit. Bei dieser Leukämieform kann es zu einem Befall des Nervensystems mit Leukämiezellen kommen. Zur Analyse wird eine Probe unter örtlicher Betäubung entnommen und unter dem Mikroskop betrachtet.

Lydia Köper

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